Digitale Resilienz statt digitaler Erschöpfung
- Ella Gabriele Amann
- 19. März
- 6 Min. Lesezeit

Wie Du mit der KI-Assistenz Stress reduzieren und Deine Kreativität wieder in den Flow bringen kannst
Die digitale Welt verspricht uns Flexibilität, Effizienz und neue Freiräume. Doch wenn ich in meinen Coachings und Trainings mit Führungskräften, Trainer:innen und Berater:innen spreche, höre ich oft ein ganz anderes Bild: Die meisten fühlen sich zunehmend ausgelaugt. Der ständige Druck, präsent zu sein, Newsletter zu schreiben, Social Media zu bespielen und gleichzeitig Produkte, Teams und Kund:innen im Blick zu behalten, führt nicht selten zu digitaler Überforderung.
Was als Erleichterung gedacht war, wird zur Belastung. Zwischen der Flut an Tools, automatisierten Prozessen und ständigen Updates verlieren viele den eigenen Fokus. Doch muss das so sein? Ich sage: Nein! Digitale Tools – und insbesondere KI – müssen keine zusätzliche Last sein. Richtig genutzt, werden sie zum Hebel für Deine Kreativität, Deine Selbstbestimmtheit und Deine unternehmerische Resilienz.
In diesem Beitrag teile ich mit Dir drei Prinzipien, die Dir helfen können, KI als kreativen Sparringspartner zu nutzen – ohne Dich im digitalen Stress zu verlieren.
Digitale Resilienz Impulse für Dich und die Zusammenarbeit mit Deiner KI-Assistenz
Impuls 1: KI als Sparringspartner, nicht als Diktat
Viele sehen Künstliche Intelligenz als starres System – nach dem Motto: Einmal prompten, Ergebnis übernehmen, fertig. Doch genau hier beginnt die Falle. KI ist kein Ersatz für Deine Intuition und Erfahrung. Sie ist Dein kreativer Co-Pilot.
Praxis-Beispiel:
Lass mich das Beispiel konkret machen: Eine Führungskraft, mit der ich kürzlich gearbeitet habe, wollte ihre Website-Texte optimieren. Ihre größte Sorge? „Das klingt dann doch alles gleich – null persönlich.“ Also haben wir gemeinsam ChatGPT eingesetzt – nicht, um den fertigen Text zu übernehmen, sondern um Ideen zu entwickeln, Tonalitäten auszuprobieren, Varianten durchzuspielen.
Ihr Ziel: Sie plant, sich in den nächsten Monaten zu 50% selbstständig zu machen. Ihre Spezialisierung: Agiler Coach für Non-Profit Organisationen, mit Fokus auf die Implementierung von agilen Methoden in sozialen und gemeinnützigen Kontexten.
Hier das Beispiel, wie wir die KI als Sparringspartner genutzt haben:
Variante 1: Standard-Output ohne klare Vorgabe
Prompt:„Schreibe einen kurzen Vorstellungstext für meine Website als Agiler Coach.“
KI-Antwort:„Ich bin ein erfahrener Agiler Coach und begleite Teams und Organisationen auf ihrem Weg zu mehr Agilität und Flexibilität. Mein Ziel ist es, gemeinsam mit Ihnen nachhaltige Strukturen zu schaffen und Veränderungsprozesse erfolgreich zu gestalten.“
Klingt professionell, aber absolut austauschbar. Keine Zielgruppe erkennbar, keine persönliche Note.
Variante 2: Optimierter Prompt mit klarer Positionierung
Prompt:„Du bist ein erfahrener Texter. Erstelle einen persönlichen, authentischen Vorstellungstext für meine Website. Zielgruppe: Non-Profit Organisationen. Meine Spezialisierung: Ich unterstütze als Agiler Coach gemeinnützige Teams dabei, agile Methoden in sozialen Arbeitskontexten umzusetzen. Die Sprache soll klar, unterstützend, nicht zu verkäuferisch sein.“
KI-Antwort:„Veränderung beginnt dort, wo Menschen gemeinsam an einem Strang ziehen – gerade in Organisationen, die soziale Verantwortung tragen. Als Agiler Coach unterstütze ich Non-Profit-Teams dabei, agile Methoden sinnvoll und praktikabel in ihren Arbeitsalltag zu integrieren. Ich weiß aus Erfahrung: Struktur und Flexibilität schließen sich nicht aus. Mein Ansatz ist pragmatisch, individuell und immer auf die Bedürfnisse Ihrer Organisation abgestimmt.“
Hier wird die Zielgruppe sichtbar, die Haltung klarer, der Text bekommt Charakter.
Variante 3: Der finale Text – mit der eigenen Handschrift
Nachdem die Führungskraft den zweiten Entwurf gelesen hatte, hat sie den Text noch einmal leicht angepasst. Sie wollte noch mehr den Brückenschlag zu ihren bisherigen Erfahrungen betonen – und den Wert für Non-Profit explizit herausarbeiten. Hier nun das Ergebnis:
„Als Agiler Coach bringe ich 15 Jahre Erfahrung in der Zusammenarbeit mit Non-Profit-Organisationen mit. Ich weiß, wie wichtig es ist, soziale Verantwortung mit strukturiertem, flexiblem Arbeiten zu verbinden – und genau hier setze ich an. Mein Ziel: Gemeinsam mit Ihnen agile Methoden so einzuführen, dass Ihre Teams entlastet werden, ohne den Kern Ihrer Mission aus den Augen zu verlieren. Klar. Praktisch. Passend für den sozialen Kontext.“
Du siehst - die KI war nicht die Lösung – aber der perfekte Sparringspartner um sich der Lösung Schritt für Schritt zu nähern. Statt stundenlang zu grübeln, hatte die Führungskraft innerhalb von 30 Minuten verschiedene Varianten vor sich, konnte auswählen, verfeinern und ihren eigenen Ton hineingeben. Das heißt für mich Digitale Resilienz in Aktion: Nicht KI „blind nutzen“ – sondern klug steuern.
Resilienz bedeutet: Du bleibst der oder die Gestalter:in – KI unterstützt, aber übernimmt nicht.
Impuls 2: Weniger Tools, mehr Klarheit, weniger Aktionismus
Die größte digitale Erschöpfung entsteht nicht durch zu wenig Technik, sondern durch zu viel davon. Newsletter-Tool hier, Social-Media-Planer dort, zusätzlich noch ein Grafik-Tool und ein Website-Baukasten. Das Ergebnis? Zerfaserung für deinen Tag und dein Gehirn.
Mein Tipp: Nutze KI bewusst als verbindendes Element. Statt fünf Tools gleichzeitig zu füttern, kannst Du mit wenigen gut durchdachten Prompts Content für verschiedene Plattformen vorbereiten – von LinkedIn bis zur Website, vom Newsletter bis zum Blog. Die KI hilft Dir, Deinen Fokus zu behalten, Themenströme zu bündeln und wiederkehrende Elemente (z. B. Call-to-Actions, Angebots-Teaser) variabel einzusetzen. Und Du entscheidest über Deine Präsenz im Netz.
Du bestimmst den Takt – die KI übernimmt die Routine. Und genau das verschafft Dir Klarheit und Fokus.
Ach ja, und warum tägliches Posten (und POSEN) nicht notwendig ist – und was wirklich zählt
Ein weit verbreiteter Irrglaube im digitalen Marketing lautet: „Je mehr ich poste, desto sichtbarer bin ich.“ Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Viele unterschätzen, wie dynamisch die Algorithmen auf Plattformen wie LinkedIn, Instagram oder Facebook arbeiten – und dass reines Quantitäts-Posten oft mehr Energie verbrennt, als es Wirkung entfaltet.
Die Realität ist: Selbst wenn Du täglich postest, wird der Beitrag häufig nur einem kleinen Teil Deines Netzwerks ausgespielt. Faktoren wie Interaktionsraten (Likes, Kommentare, Verweildauer), Aktualität und persönliche Relevanz für die User entscheiden, ob Deine Inhalte überhaupt sichtbar bleiben. Und genau diese Kriterien ändern sich ständig – die Algorithmen werden laufend angepasst.
„Wir können es ihnen - Algorithmen - den nicht recht machen.“
Es sei denn, Du hast eine professionelle Social Media Agentur an Deiner Seite, die täglich Daten auswertet, Trends analysiert und Inhalte algorithmusgerecht optimiert. Doch für die meisten Selbstständigen, Trainer:innen und Coaches ist dieser permanente Aufwand weder praktikabel noch finanzierbar – und ehrlich gesagt: Auch nicht notwendig!
Digitale Resilienz Strategien für Deinen SOME Alltag:
Wenn Du Deine digitale Resilienz bewahren möchtest und dennoch nachhaltig sichtbar sein willst, zählt nicht, wie oft Du postest, sondern wie relevant und glaubwürdig Deine Beiträge sind.
Profil-Check von Kunden ist Realität: Viele Menschen schauen gar nicht im Feed, sondern gehen direkt auf Dein Profil. Sie möchten sehen: Bist Du aktiv? Bietest Du Inhalte mit Substanz? Ist Deine Expertise klar erkennbar? Sorge hier regelmäßig für Klarheit.
Qualität überzeugt mehr als Quantität: Gerade Führungskräfte und Entscheider:innen nehmen sich bewusst die Zeit für 1-2 gut platzierte Beiträge oder eine starke LinkedIn-Über-Mich-Seite. Sie suchen keine Flut an belanglosen Posts, sondern Ankerpunkte für Deine Kompetenz.
Sinnvolle Interaktion vor hoher Frequenz: Ein Kommentar unter dem richtigen Beitrag, eine gezielte Frage oder ein Austausch in den DMs hat oft mehr Wirkung als 5 beliebige Posts. Schau also ab und zu nach: was Posten andere und trage zu einem lebendigen Austausch bei.
Digitaler Selbstschutz & Effizienz: Tägliches Posten kostet enorme Ressourcen. Viel sinnvoller ist es, Deine Zeit strategisch zu nutzen und mit Tools wie KI oder Automatisierung ein paar gut geplante Beiträge vorzubereiten – dann hast Du Raum für echten Dialog.
Prinzip 3: Flow statt Marketing-Einbahnstraße
Vielleicht kennst Du das: Immer wieder liest Du, dass Dein Marketing „spitz“ sein muss, dass Du „nur EIN Produkt“ und „EINE klare Botschaft“ brauchst. Klingt nach Klarheit – doch viele meiner Kolleg:innen empfinden diese starre Logik eher als Knebel. Warum? Weil sie Vielseitige sind. Entwickler:innen. Menschen mit Ideenstrom.
Meine Digitale-Resilienz-Antwort darauf lautet:
Flow-basiertes Marketing - KI-gestützt kannst Du flexibel aufgreifen, was gerade ansteht – ob es ein neues Event ist, ein aktueller Artikel oder eine spontane Reflexion. Dein Marketing muss nicht eindimensional sein. Wichtig ist nur: Die Verbindungslinien bleiben klar. Deine Haltung, Deine Werte, Deine Handschrift sind erkennbar – auch, wenn die Formate wechseln.
Und genau hier schützt Dich KI vor Erschöpfung: Sie strukturiert, sortiert, gleicht an – während Du Deine Inhalte im Flow gestalten kannst.
Lust, Deine Digitale Resilienz zu fördern und die Ideen direkt auszuprobieren?
Dann lade ich Dich herzlich ein zu unseren regelmäßig stattfindenen "Let’s Prompt Together Live-Sessions" ein. Im Rahmen von 4 Modulen kannst Du das Theme Positionierung ebenso angeben, wie eigenen Texte für Handouts oder Du erweiterst Deine KI-Kompetenz für die Erstellung von authentischen und glaubwürdigen SOME Posts, Website- und Marketing-Texten.
Wähle flexibel und nach Bedarf aus folgenden Modulen:
Modul 1: KI-Verordnung & Positionierung
Modul 2: Skripte & Handouts
Modul 3: Website & Marketing
Modul 4: Social Media
Wir arbeiten in den Sessions direkt an Deinen Beispielen und endecken gemeinsam, wie Du Deine KI-Assistenz als kreative Unterstützung nutzen kannst – ohne Zeitverlust, ohne Stress und vor allem: ohne Dich selbst zu verlieren.